
Januar - März 2026:das thema DOMFORUM
Freitag, 16. Januar 2026 | 19:30 Uhr
Vom Vierten der Heiligen Drei Könige
Der highway to heaven für uns
Nachgeborene biblischer Zeiten
Die Dreizahl der Weisen aus dem Morgenland an der Krippe ist im Laufe der Jahrhunderte immer wieder in Frage gestellt worden. Aber eine angeblich uralte russische Legende, die allerdings erst im 20. Jahrhundert auftaucht, spricht von einem vierten Weisen, der den Anschluss an die anderen drei verpasst und erst 30 Jahre später auf den am Kreuz sterbenden Jesus trifft. – Welchen Hintergrund hat die Legende? Was weiß man über ihre Entstehung? Hat der Text Relevanz für unsere Zeit?
Prof. Dr. Manfred Becker-Huberti
Honorarprofessor, Autor und Brauchtumsforscher
Veranstalter
Katholisches Bildungswerk Köln
Bachem Verlag, Köln
Dienstag, 20. Januar 2026 | 19:30 Uhr
Religion und Politik in den USA
Die enge Verbindung von Religion und Politik in den USA wirkt auf Europäer vielfach fremd oder sogar befremdlich. Erinnert sei nur daran, wie mit der Ermordung des Aktivisten und Influencers Charlie Kirk im Sommer 2025 umgegangen wurde. Sogar der amtierende US-Präsident trat auf. Religion und Politik sind aber nicht nur auf evangelikaler Seite verbunden. Inzwischen befinden sich auch Katholiken darunter – man denke an Vizepräsident JD Vance. Der Referent war für Forschung und Lehre (u.a. an der University of Notre Dame im
Bundesstaat Indiana) längere Zeit in den USA. Die Abendveranstaltung möchte einen Einblick in die Situation in den USA geben.
Prof. Dr. Benjamin Dahlke
Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Dienstag, 27. Januar 2026 | 19:30 Uhr
„Mein Gott, warum hast du mich verlassen!“
Zum Stand der Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch Minderjähriger in der katholischen Kirche
Die katholische Kirche steht weltweit vor der zentralen Aufgabe, Safeguarding im umfassenden Sinn entschieden voranzutreiben. Es geht
um sichere Räume, Abläufe und Beziehungen vor allem für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Situationen von Vulnerabilität – und für alle Menschen. Wo stehen wir in diesem tiefgreifenden Wandel in den unterschiedlichen Kulturen und Kontexten der globalen Kirche?
Prof. Dr. Hans Zollner SJ
Direktor des Instituts für Anthropologie. Interdisziplinäre Studien zur Menschenwürde und zur Sorge für Schutz befohlene der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom
Dienstag, 03. Februar 2026 | 19:30 Uhr
Glaubensworte, weiblich
Biblische Auslegungen und Gebete für heute
Die Bibel ist voller Frauengeschichten. Viele davon bleiben ungehört oder, wenn sie im Gottesdienst vorgetragen werden, weitgehend unverstanden. Kürzungen des Textes, fehlender Kontext oder auch vorurteilsbeladene Übersetzungen führen dazu, dass die Frauengeschichten bestenfalls als Randnotizen wahrgenommen werden – bis auf wenige prominente Frauenfiguren wie Maria und Eva. Die Referentin geht einigen dieser Frauengeschichten nach und gibt einen Ausblick auf ihr soeben erschienenes Buch „Die ignorierten Frauen der Bibel. Was im Gottesdienst nicht gelesen wird“.
Dr. Annette Jantzen
Theologin und freie Autorin
Dienstag, 24. Februar 2026 | 19:30 Uhr
Menschenwürde nach der Zeitenwende
Gründe für mehr Selbstbewusstsein
Die Menschenrechte werden nicht nur tagtäglich verletzt, sondern immer offener auch prinzipiell in Frage gestellt – vor allem durch diktatorische Regimes und populistische Bewegungen. Erleben wir derzeit das Ende der Menschenrechts-Ära? Gegen einen um sich greifenden Fatalismus plädiert der Referent für demokratisches und menschenrechtliches Selbstbewusstsein. Eine wichtige
Aufgabe besteht darin, die falsche Gleichsetzung der Menschenrechte mit „westlichen Werten“ zu überwinden und mit der Universalität der Menschenrechte radikal ernst zu machen.
Prof. Dr. Heiner Bielefeldt
Seniorprofessor für Menschenrechte am Institut für Politische Wissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Dienstag, 03. März 2026 | 19:30 Uhr
Warum sind immer die Juden schuld?
Antisemitismus in der Bibel
Antisemitismus ist kein reines Phänomen der Moderne. Bereits antike Autoren verbreiteten teils bizarre Verleumdungen: Jüdische Menschen galten als illoyale Fremdkörper, als reiche Strippenzieher oder als gefährliche Verschwörer. Diese frühen Verschwörungsmythen haben sich, in wechselnder Form, bis in die Gegenwart erhalten und prägen antisemitische Narrative in westlichen Gesellschaften bis heute. Spuren dieser Vorstellungen finden sich auch in den biblischen Texten selbst. Der Referent beleuchtet diese antisemitischen Klischees und zeigt auf, wie sie entstanden sind – und was uns das über heutige Formen des Hasses lehrt.
Prof. Dr. Simone Paganini
Professor für Bibeltheologie an der RWTH-Aachen
Dienstag, 10. März 2026 | 19:30 Uhr
Allumfassend
Vielfalt als Grammatik des Katholischen
Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist die fortschreitende Polarisierung in unseren Gesellschaften. Schon während der Coronakrise wurde offenbar, wie sehr die gegenseitigen Verwerfungen mittlerweile auch unsere Gesellschaft erreicht haben. Leider sieht es in der Kirche nicht viel besser aus. Dabei ist die katholische Kirche eigentlich als Werkzeug der Versöhnung konzipiert, die Verschiedenheit zusammenbringen und gesellschaftliche Risse heilen will. Wie das in der gegenwärtigen Krisenzeit gelingen kann – in der Kirche wie in
unserer Gesellschaft –, soll in dem Vortrag gezeigt werden.
Prof. Dr. Klaus von Stosch
Professor für Systematische Theologie unter besonderer Berücksichtigung gesellschaftlicher Herausforderungen an der Katholisch-
Theologischen Fakultät der Universität Bonn
Dienstag, 24. März 2026 | 19:30 Uhr
Bilder der Hoffnung
Auferweckung des Leibes und Jüngstes Gericht
Dass mit dem Tod nicht alles aus ist, ist eine uralte Hoffnung der Menschen. Das Christentum kennt zwei wunderbare Bilder, die diese Hoffnung zum Ausdruck bringen: die Hoffnung auf Auferweckung des Leibes und die Hoffnung auf ein Jüngstes Gericht. Beide sind Hoffnungsaussagen: die Hoffnung, dass im Ende ein neuer Anfang liegt – und die Hoffnung auf Gerechtigkeit. Doch was meinen wir,
wenn wir von leiblicher Auferweckung sprechen? Und ist die Hoffnung auf Gericht und Gerechtigkeit wirklich eine Hoffnung für alle Menschen – für die Opfer wie die Täter?
Prof. Dr. Matthias Reményi
Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität
Würzburg
Dienstag, 31. März 2026 | 19:30 Uhr
Iraks christliches Erbe
Überleben im Zweistromland
Das Christentum im Irak steht vor seinem Ende. Wenn es nicht zu einer politischen Wende im Land kommt und stattdessen radikalisierende Weltbilder weiter zunehmen, droht das Christentum zu erlöschen. So müssen die irakischen Christen für ihr kulturelles
Erbe auch künftig um das Überleben kämpfen. Ihren blutigen und steinigen Weg bis heute wird der Referent nachzeichnen. Dennoch gibt es Hoffnung: Die Reise von Papst Franziskus in den Irak 2021 machte deutlich, dass die Christen eine Zukunft im Land einfordern, am Aufbau der Zivilgesellschaft mitwirken wollen und für eine friedliche Koexistenz werben, wie sie über Jahrhunderte praktiziert wurde. Ihr Handeln ist ein Zeugnis dafür, dass sie wesentlicher Motor einer Versöhnungsgeschichte sind, die in die Gesellschaft hineinwirkt.
Dr. Matthias Kopp
Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz
Veranstalter
Kath. Bildungswerk Köln
Deutscher Verein vom Heiligen Lande
Eine Registrierung bzw. Anmeldung für die Veranstaltungen ist nicht notwendig.